Schoko-Jesus treibt Katholiken auf die Palme
Eine lebensgroße Christus-Skulptur aus Schokolade erzürnt Gläubige in den USA. In einem New Yorker Hotel soll die Jesus-Figur bis Ostersonntag ausgestellt werden. Die Katholische Liga ist empört und ruft zum Boykott des Hotels auf.
New York - Bill Donohue, Vorsitzender der Katholischen Liga in den USA, sprach von "einer der schlimmsten Verletzungen christlicher Gefühle, die es je gegeben hat". Er kritisierte vor allem, dass "My Sweet Lord", wie die Schokoladenfigur genannt wird, ausgerechnet in der Karwoche und über Ostern in der Galerie des Hotels gezeigt werde. "Die Tatsache, dass genau die Karwoche gewählt wurde, zeigt, dass das kalkuliert und absichtlich ist", sagte Donohue, dessen Gruppe 350.000 Katholiken in den USA repräsentiert. Er rief zu einem wirtschaftlichen Boykott des Hotels auf. Moralisch sei das Hotel schon ruiniert.

Schoko-Skulptur "My Sweet Lord": "Schlimmste Verletzung christlicher Gefühle"
Der künstlerische Leiter der Lab Gallery des Roger Smith Hotels, Matt Semmler, bezeichnete die Wahl des Zeitpunkts indes als einen "unglücklichen Zufall". Donohues Reaktion gleiche einer "katholischen Fatwa". Seine Galerie und das dazugehörige Hotel seien total überrascht von den zahlreichen wütenden Anrufen und E-Mails. "Jetzt überlegen wir natürlich, was wir als nächstes tun."
Das Kunstwerk wurde aus mehr als 200 Pfund Milchschokolade geschaffen und ist rund 1,80 Meter groß. Es zeigt Jesus mit ausgestreckten Armen, als hänge er an einem unsichtbaren Kreuz.
jus/AP
gefunden bei SPIEGEL online
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